Die Abrechnung von Rundballen erfolgte bisher nach ihrer Art, Größe und Anzahl. In Kombination mit einem Loadsensing- oder TIM-fähigen Traktor erlauben neue Funktionen für die Fendt Rotana Solopressen nun die Analyse nach Gewicht und Feuchtigkeit. Zudem wurden einige Abläufe automatisiert. Für die variablen Pressen ist nun eine automatische Lagerschmierung erhältlich.
Für die Modelle der Solopressen Fendt Rotana Xtra sind nun optional Fendt Loadsensing-Profi Funktionen oder Fendt TIM-Profi Funktionen erhältlich. Das neue Funktionspaket kann abhängig von der Ausstattung des Traktors gewählt werden.
Diese neuen Optionen umfassen folgende Anwendungen:
- Feuchtigkeitsanalyse
- Automatisiertes Anhalten nach dem Bindevorgang (nur mit Tractor Implement Management System, TIM)
- Wiegefunktion
- Automatisierung des Ballenauswurfs
- Automatische Reinigung der Messerschlitze
- LED Wartungsbeleuchtung
- Funktion zur Festigung der Ballenrandschicht
Exakte Erfassung von Gewicht und Feuchtigkeit
Genaue Daten zum Ballengewicht und zur Feuchtigkeit sind wichtige Parameter für die Bewertung der Futterqualität und zur Abrechnung bei Lohnarbeiten. Die Fendt Rotana erfasst diese Informationen über Sensoren und speichert sie feldspezifisch in Fendt Task Doc ab. Alle Daten werden im ISO XML Format gespeichert und können so auch in gemischten Flotten ausgelesen werden.
Die Fendt Rotana ist die erste Solopresse am Markt mit einem verlässlichen und kalibrierfreien Ballenwiegesystem. Drei Wiegezellen an der Maschine ermitteln das exakte Gewicht des gepressten Ballens. Während des Wiegevorgangs wird automatisch die Pick-Up angehoben, damit deren abgestütztes Eigengewicht die Messung nicht beeinflusst. Um Fehlmessungen in kupiertem Gelände zu vermeiden, vergleicht die Maschine das Gesamtgewicht der Rundballenpresse vor und nach dem Ballenauswurf. Die errechnete Differenz entspricht dem Ballengewicht und Faktoren wie eine nachträglich eingelegte Netzrolle haben keinen Einfluss auf das Messergebnis. Eine wiederholte Kalibrierung der Wiegezellen ist nicht nötig.
Zwei Sensoren an der Innenwand der Presskammer messen permanent während des Ballenwachstums die Feuchtigkeit des Pressgutes. Damit verbunden ist ein Feuchtigkeitsalarm im Terminal. Dieser warnt bei Überschreitung einer individuell einstellbaren Feuchtigkeitsgrenze. Das Pressen bei zu hoher Feuchtigkeit wird vermieden. Das senkt die Gefahr spontaner Selbstentzündung bereits eingelagerter Heu- und Strohballen deutlich. Zusätzlich können Ballen, die auf Feldbereichen mit höherer Feuchtigkeit gepresst werden, separiert und später eingelagert werden. Dies ermöglicht ein zusätzliches Nachtrocknen.
Aus der Kombination von Ballengewicht und -feuchtigkeit lässt sich die tatsächlich geerntet Trockenmasse pro Fläche ermitteln. In der Folge kann der Einsatz von Düngemitteln anhand dieses Wissens optimiert werden. Dies ist für eine wirtschaftliche und nachhaltige Bewirtschaftung der Nutzflächen heutzutage unerlässlich. Steigende Kosten für Düngemittel, strenge Regularien, Kostendruck sowie die spezielle Lage vieler Dauergrünlandflächen dicht an Gewässern forcieren die Bedeutung bedarfsgerechter Düngung.
Automatisierter Ballenauswurf
Mit der neuen Funktion Auto Heckklappe öffnet die Fendt Rotana die Heckklappe automatisch direkt nach dem Bindevorgang. Verlässt der Ballen die Kammer, schließt die Heckklappe schnellstmöglich. Dies reduziert Reibungen an der Kammerwand und damit unnötige Bröckelverluste, spart Zeit und entlastet den Fahrer, sodass das Futter noch effizienter geborgen wird.
Für TIM-fähige Traktoren ist zusätzlich die Funktion TIM Auto Stop verfügbar. Diese stoppt der Traktor automatisch sobald der Ballen fertig gewickelt ist. Anschließend reicht die Aktivierung des Joysticks, um wieder loszufahren.
Während des Netzbindevorgangs findet eine automatisierte Reinigung der Messerschlitze statt. Die ausgeschwenkten Messer werden automatisiert ein- und wieder ausgeschwenkt, um die Schlitze dauerhaft sauber zu halten. Dank der automatisierten Reinigung ist das Gespann bei einem Wechsel von ungeschnittenen Heu- oder Strohballen auf Silageballen direkt einsatzfähig. Der zeitaufwendige Wechsel zu Blindmessern entfällt.
Stabil gepresst
Kurz geschnittenes Stroh wird zunehmend als Einstreu oder zur Energiegewinnung verwendet, das kann jedoch zu instabilen Ballen führen. Für diesen besonderen Anwendungsfall bietet die Fendt Rotana die Funktion Randschichtoptimierung. Dabei wird der Großteil des Ballens sehr kurz geschnitten und mit einer Schichtstärke aus ungeschnittenem Pressgut finalisiert. Die Stärke der Randschicht kann über das Terminal individuell eingestellt werden. Dies erhöht die Stabilität gegenüber äußeren Einwirkungen wie Lagerung und Transport.
Optimale Wartung auch bei schlechten Lichtverhältnissen
Ein Paket aus LED-Wartungsleuchten erhellt den Bereich unter den Seitenklappen und Wartungsarbeiten können auch an langen Arbeitstagen direkt im Feld erfolgen.
Automatische Lagerschmierung für die variablen Pressen
Als erster Hersteller am Markt hat Fendt eine automatische Lagerschmierung speziell für alle variablen Fendt Rundballenpressen entwickelt. Durch die einzigartige Konstruktion werden auch die beweglichen Schwingenwalzen innerhalb der Presskammer erreicht. Ein eigens konstruierter Tunnel führt die Schmierleitungen sicher und geschützt zu den schwer zugänglichen Walzen und schützt die Leitungen effektiv vor Materialermüdung. Die automatische Schmierung reduziert den Wartungsaufwand und erhöht die Lebensdauer der Walzenlager deutlich.Die neuen Profi Funktionen für die Fendt Rotana Rundballenpressen sind ab Juli 2022 bestellbar und werden ab Herbst an Kundinnen und Kunden ausgeliefert.
Quelle: FENDT